Sonntag, 18. August 2019
Mittwoch, 22. Mai 2019
~ Nagual ~
"Du bist Zeuge geworden, wie der alte Nagual (Don Juan Matus) und Isidoro Baltazar (einer der vielen Namen Castanedas) die Anwesenden, Mitzauberer und unbeteiligte Zuschauer, durch ihre bloße Gegenwart beeinflusst und ihnen deutlich gemacht haben, dass es sich bei der Welt um ein Geheimnis handelt, in welchem nichts jemals als selbstverständlich erachtet werden darf."
Ich nickte zustimmend.
Lange Zeit habe ich nicht verstanden, wie Naguale imstande waren, durch ihre bloße Gegenwart einen derartigen Unterschied zu machen. Nach sorgfältiger Betrachtung und dem Vergleich meiner Ansichten mit denen anderer und nach scheinbar endloser Selbstbetrachtung bin ich schließlich zu der Überzeugung gelangt, dass ihr Einfluss ein Resultat ihrer Absage weltlicher Belange ist. In unserer Alltagswelt gibt es auch Beispiele von Menschen, die weltliche Belange hinter sich gelassen haben. Wir nennen sie Mystiker und Heilige.
Doch Naguale sind weder Mystiker noch Heilige und ganz gewiss keine religiösen Menschen. Naguale sind Menschen dieser Welt, die nicht das geringste Interesse an weltlichen Belangen haben.
Dieser Widerspruch ist es, der unterschwellig für einen immensen Effekt auf die Menschen in der Gegenwart eines Naguals sorgt. Wer sich in Anwesenheit eines Naguals befindet, versteht nicht, was ihm widerfährt. Und doch spürt er die Wirkung in seinem Körper in Form einer seltsamen inneren Unruhe, spürt den Drang, sich freizukämpfen oder ein Gefühl der Ungenügsamkeit, so als würde an derer Stelle etwas Transzendentales stattfinden und es ihm nicht möglich sein, dorthin zu gelangen.
Doch die Fähigkeit der Naguale, andere zu beeinflussen, resoltiert nicht allein aus ihrem mangelden Interesse an weltlichem Belangen, oder aus der Stärke ihrer Persönlichkeit, sondern aus einer Kraft, die aus ihrem makellosen Verhalten rührte. Naguale sind in ihren Taten und ihren Gefühlen makellos, unberührt von allen hinterhältigen Attacken weltlicher oder jenseitiger Natur, die ihnen auf ihrem endlosen Weg begegnen. Dabei folgen Naguale keinem vorgeschriebenem Muster von Regeln und Gesetzen, um sich tadellos zu benehmen - denn ein solches existiert nicht. Vielmehr verwenden sie ihre Imagination, um zu erfinden oder zu benutzen, was sie benötigen und damit den Fluß ihrer Handlungen aufrechtzuerhalten.
Anders als gewöhnliche Menschen suchen Naguale für ihre Taten keinen Beifall, Respekt oder Lob oder andere Formen der Belohnung von anderen, auch nicht von ihren Mitzauberern. Sie streben einzig nach der Erfüllung ihrer eigenen Maßstäbe und Makellosigkeit, Unschuld und Integrität.
Diese Tatsache macht süchtig nach Gesellschaft eines Naguals. Man wird abhängig von seiner Freiheit wie von einer Droge. Für einen Nagual ist die Welt immer brandneu. In seiner Gesellschaft sieht man die Welt, wie sie vorher nie war.
"Deshalb haben Naguale den Spiegel der Selbstbetrachtung zerbrochen", sagte Zuleica, als sei sie meinem Gedankengang gefolgt.
__________________________________
Zuleica: "Der Preis der Freiheit ist sehr hoch. Freiheit kann nur durch das Träumen ohne Hoffnung erreicht werden, nur wenn du willens bist, alles zu verlieren, selbst den Traum. Für manche von uns ist das Träumen ohne Hoffnung, der Kampf ohne Ziel der einzige Weg, mit dem Vogel der Freiheit Schritt zu halten."
Ich nickte zustimmend.
Lange Zeit habe ich nicht verstanden, wie Naguale imstande waren, durch ihre bloße Gegenwart einen derartigen Unterschied zu machen. Nach sorgfältiger Betrachtung und dem Vergleich meiner Ansichten mit denen anderer und nach scheinbar endloser Selbstbetrachtung bin ich schließlich zu der Überzeugung gelangt, dass ihr Einfluss ein Resultat ihrer Absage weltlicher Belange ist. In unserer Alltagswelt gibt es auch Beispiele von Menschen, die weltliche Belange hinter sich gelassen haben. Wir nennen sie Mystiker und Heilige.
Doch Naguale sind weder Mystiker noch Heilige und ganz gewiss keine religiösen Menschen. Naguale sind Menschen dieser Welt, die nicht das geringste Interesse an weltlichen Belangen haben.
Dieser Widerspruch ist es, der unterschwellig für einen immensen Effekt auf die Menschen in der Gegenwart eines Naguals sorgt. Wer sich in Anwesenheit eines Naguals befindet, versteht nicht, was ihm widerfährt. Und doch spürt er die Wirkung in seinem Körper in Form einer seltsamen inneren Unruhe, spürt den Drang, sich freizukämpfen oder ein Gefühl der Ungenügsamkeit, so als würde an derer Stelle etwas Transzendentales stattfinden und es ihm nicht möglich sein, dorthin zu gelangen.
Doch die Fähigkeit der Naguale, andere zu beeinflussen, resoltiert nicht allein aus ihrem mangelden Interesse an weltlichem Belangen, oder aus der Stärke ihrer Persönlichkeit, sondern aus einer Kraft, die aus ihrem makellosen Verhalten rührte. Naguale sind in ihren Taten und ihren Gefühlen makellos, unberührt von allen hinterhältigen Attacken weltlicher oder jenseitiger Natur, die ihnen auf ihrem endlosen Weg begegnen. Dabei folgen Naguale keinem vorgeschriebenem Muster von Regeln und Gesetzen, um sich tadellos zu benehmen - denn ein solches existiert nicht. Vielmehr verwenden sie ihre Imagination, um zu erfinden oder zu benutzen, was sie benötigen und damit den Fluß ihrer Handlungen aufrechtzuerhalten.
Anders als gewöhnliche Menschen suchen Naguale für ihre Taten keinen Beifall, Respekt oder Lob oder andere Formen der Belohnung von anderen, auch nicht von ihren Mitzauberern. Sie streben einzig nach der Erfüllung ihrer eigenen Maßstäbe und Makellosigkeit, Unschuld und Integrität.
Diese Tatsache macht süchtig nach Gesellschaft eines Naguals. Man wird abhängig von seiner Freiheit wie von einer Droge. Für einen Nagual ist die Welt immer brandneu. In seiner Gesellschaft sieht man die Welt, wie sie vorher nie war.
"Deshalb haben Naguale den Spiegel der Selbstbetrachtung zerbrochen", sagte Zuleica, als sei sie meinem Gedankengang gefolgt.
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Zuleica: "Der Preis der Freiheit ist sehr hoch. Freiheit kann nur durch das Träumen ohne Hoffnung erreicht werden, nur wenn du willens bist, alles zu verlieren, selbst den Traum. Für manche von uns ist das Träumen ohne Hoffnung, der Kampf ohne Ziel der einzige Weg, mit dem Vogel der Freiheit Schritt zu halten."
~ "Traumwache" von Florinda Donner-Grau
Montag, 8. Februar 2016
Donnerstag, 28. Januar 2016
Das Tonal muss mit Gründen überzeugt werden, das Nagual mit Taten, bis
eines das andere stützt. Das Tonal herrscht, und doch ist es sehr
verletzlich. Das Nagual hingegen geht nie aus sich heraus oder fast nie;
aber wenn es das tut dann jagt es dem Tonal einen Schrecken ein. Das
Tonal muss um jeden Fall geschützt werden. Man muss ihm das Zepter
entreißen, aber es muss als behüteter Hüter bleiben. Jegliche Bedrohung
des Tonal führt stehst zu seinem Tod. Und wenn das Tonal stirbt,
dann stirbt der ganze Mensch. Wegen der ihm eigenen Schwäche kann das
Tonal leicht vernichtet werden und daher ist es die ausgleichende Kunst
des Kriegers, das Nagual auftauchen zu lassen, damit es das Tonal
stützt. Die Zauberer wissen, dass das Nagual nur auftauchen kann, wenn
das Tonal verstärkt wird. Diese Verstärkung nennt man die persönliche
Kraft.
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